Der Botschafter und der Spagat

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Das Amt eines Botschafters ist eines, das ein hohes Maß an Würde erfordert. Dies zeigt sich nicht nur in der Person des Botschafters, der sich auf internationalem Parkett sicher zu bewegen und möglichst ein untadeliges Privatleben zu führen hat. Unterstrichen wird die Bedeutung des Amtes zusätzlich durch einen repräsentativen Wohnsitz für ihn und seine Familie, im allgemeinen “Residenz” genannt.

Als Vertreter der Interessen seines Herkunftslandes gegenüber dem Gastland befindet sich jeder Botschafter in einer exponierten Stellung. Um diese optimal auszufüllen, steht ihm ein Stab diplomatischer Mitarbeiter zur Seite. Jeder Botschafter selbst sowie viele dieser Mitarbeiter genießen über den Beamtenstatus hinaus auch diplomatische Immunität.

Die Einrichtung einer Botschaft setzt stabile und freundliche Beziehungen zwischen dem Entsenderland und dem Gastland voraus. Der Botschafter ist Informationslieferant zwischen beiden Ländern. Zu seinem Aufgabenbereich gehört das Erklären politischer Entscheidungen, die Beziehungspflege zu Regierungskreisen und Organisationen im Gastland sowie eine Fülle repräsentativer Verpflichtungen.

Welche Besonderheiten gibt es?

Die große Besonderheit dieses politischen Amtes ist seine Bilateralität. Sowohl Gast- als auch Entsenderland fordern vom Botschafter Einsatz für ihre jeweiligen Interessen. Als persönlicher Repräsentant des Staatsoberhauptes seines Heimatlandes wird ein Botschafter gewöhnlich von seinem Residenzland für die Politik seiner Heimat verantwortlich gemacht, obwohl er nur sehr begrenzt Einfluss auf diese hat. Gibt es Spannungen zwischen zwei Ländern, so wird der Botschafter vom Staatsoberhaupt des Gastlandes “einbestellt”. Gelingt es den Ländern nicht, den Konflikt zu lösen, so wird häufig die Botschaft geschlossen und der Botschafter und seine Mitarbeiter ausgewiesen.

Gleicht die Tätigkeit des Botschaftsamtes in der Regel einer Grätsche, so nähert sie sich in dem Maße einem Spagat, in dem sich Kultur und Mentalität der involvierten Länder unterscheiden.

Die dazu erforderliche Gelenkigkeit muss den chilenischen Botschafter Nicolás Cruz in den Niederlanden so viel Kraft gekostet haben, dass er, und auch seine diplomatischen Mitarbeiter, ein besonderes geheimes Hobby zur Entspannung für sich entdeckt haben: Die Online Casino Spiele.

Chile, ein südamerikanisches Land mit allen Merkmalen, die das Klischee für Länder dieses Kontinents vorschreibt: Nepotismus, Korruption, innenpolitische Unsicherheit. Der Staat kann die Sicherheit seiner Bürger nicht garantieren. Die Polizei, wenn sie einmal erscheint, wo sie benötigt wird, handelt oft willkürlich. Touristen erhalten vom Auswärtigen Amt auf Nachfrage ein Sicherheitsmemo aus mehreren Din-A-4-Blättern. In den Niederlanden besteht die größte Gefahr für Touristen darin, eine Haschischkneipe mit einer Kaffeebar zu verwechseln. Doch der politisch vielleicht relevanteste Unterschied zwischen beiden Kulturen nistet in Prozessen zur Entscheidungsfindung: Während Niederländer in der Regel Konsensentscheidungen anstreben (und tatsächlich vertagen, wenn diese nicht beim ersten Treffen zu erreichen ist), sind in Chile meistens Geldbeutel und Familienverbindungen die Waffen einsamer, gelegentlich auch gewalttätiger, Entscheider.

Fazit

Es ist nicht schwierig, sich vorzustellen, dass ein Chilene in diplomatischer Stellung in den Niederlanden an seine Grenzen stößt. Aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, ein Mitarbeiter des Botschafters aus dem ersten Rang habe das Online Casino spielen in der Botschaft verbreitet. Zunächst habe er das Online Casino spielen dem Botschafter selbst zur Entspannung empfohlen. Augenscheinlich leistete er seinen Chef gewissenhaft Hilfestellung, indem er ihm entsprechende Webseiten zeigte und ihn unterwies, wie man sich in einem Online Casino bewegt. Es ist nicht mit Sicherheit geklärt, ob die anderen Online Casino Spieler der Botschaft durch Cruz oder seinen Vertrauten zu ihrem Hobby kamen. Sicher ist: Das einst geheime Hobby der chilenischen Botschaft hat aufgehört, geheim zu sein. Mehrmals wunderten sich Diplomaten, zuletzt der Generalsekretär der chilenischen Regierungspartei Manuel Farz, über das rege und stete Interesse der Botschaftsangehörigen an ihren Laptops. Farz´ diesbezügliche Nachforschungen blieben nicht unbemerkt. Ob seine Regierung Señor Cruz inzwischen andere Arten der Entspannung verordnet hat, darüber schweigen sich Botschaft und Nachrichtenquellen aus.

 

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